07.10.2019 – Heute wollten wir uns hinsichtlich der Kombination von Ausflugszielen im örtlichen Verkehrsamt (Touristeninformation) beraten lassen. Wir wollen in den nächsten Tagen auch Schlösser besuchen und heute damit anfangen. Außerdem wollten wir wissen, ob sich das Mehrtagesticket der Bayerischen Schlösserverwaltung lohnt, wenn wir bestimmte Schlösser besuchen wollen. Erste Info: Sie wollen montags ein Schloss besuchen? Die haben am Montag nicht auf. Zweite Info: So ein Ticket gibt es nicht. Fakt ist: Laut Internet haben die Schlösser momentan noch täglich geöffnet. Die Infos zu dem Ticket haben sie zur Ehrenrettung noch im Internet gefunden und uns ausgedruckt.

Nachdem wir im Internet nochmal nachgeschaut haben, ob unser Ziel wirklich offen ist, sind wir wieder Richtung München gestartet. Auf dem Weg zeigten sich alle Arten von Niesel und kurz vor München auch nochmal starker Regen. Ab unserer Ankunft gab es nur noch leichten Nieselregen. Das war uns aber egal, denn wir wollen uns zuerst das Schloss anschauen. Wir parkten in der Nähe. Direkt am Schloss gab es heute aber auch noch ausreichend Parkplätze. Auf dem Weg zum Schloss wurde selbiges im größer bzw. breiter. Die einzelnen Gebäude sind miteinander verbunden und haben eine Spannweite von 632m und sind somit länger als Schloss Versailles. Angekommen an der Kasse haben wir die offene Beratung zum Mehrtagesticket nachgeholt und anschließend auch erworben. Mit Audioguides starten wir unseren Rundgang.

Zentraler Raum ist der Festsaal. Von dort geht es in das nördliche und südliche Salettl. Kurz erzählt: Ein Trakt für die Kurfürstin und einen für den Kurfürsten mit allem, was man damals so brauchte. Baugeschichtlich entstand zuerst der Mitteltrakt und dann wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert. Neben dem Schloss gibt es zahlreiche Säle, Museen und ein Grundschule.

Nach dem Schloss haben wir das Marstellmuseum besichtet mit einer Sammlung beeindruckend prachtvoller Kutschen. Viel Gold, verzierte Speichen, allerhand Figuren und sogar Federung. Vorbild waren häufig Kutschen des Sonnenkönigs. Heute gelernt: Ein Achtspänner war meist nur Kaisern vorbehalten. Da diese Kombination mit Kutsche aber eine Länge von 19m hat (entspricht ungefähr einem LKW mit Änhänger), kam man nicht um alle Ecken und so fuhr man häufig „nur“ mit dem Sechsspänner.

Weiter ging es im weitläufigen Park mit den vier Parkburgen, die wir allesamt besichtigt haben – ohne Wasser von oben. Die Amalienburg mit ihrem eindrucksvollen Spiegelsaal, der Badenburg mit Swimmingpool, der Pagodenburg mit starken Einflüssen aus China und der Magdalenenklause. Als wir in Letztere eintraten, dachten wir einfach nur Wow. Von Außen wirkt das Haus wie eine Rühme und im Innenraum findet man u.a. eine Grotte, die auch irgendwie an eine Tropfsteinhöhle erinnert.

Nach kurzen Suchen fanden wir auch die Schlosskapelle. Eine unscheinbare Tür mit verblasstem Schild wies den Weg.

Insgesamt waren wir fast sechs Stunden vor Ort unterwegs. Beenden wollten wir den Tag mit deftigen Schweinshaxen. Leider hatte die Empfehlung die wir erhalten haben, heute geschlossene Gesellschaft. Wir machten uns daher auf dem Weg nach Hause. Auf dem Heimweg klarte der Himmel auf und die Sommer zeigte sich. Nach den letzten Tagen eine wahre Farbexplosion links und rechts des Weges. Leider bot sich kein Gelegenheit anzuhalten. Die einzige Möglichkeit war dann schon fast zu spät bzw. eher zu tief, sodass auf dem Foto nicht ganz rüberkommt, was wir vorher gesehen haben.

Die Uhr ging schon auf Sonnenuntergang zu. Also haben wir unseren Platz am Staffelsee eingenommen und unseren zweiten imposanten Sonnenuntergang genossen. Natürlich auch wieder mit den „Sonnenuntergangsenten“, die auch unsere ständigen Begleiter auf dem Weg zum Bäcker und zurück sind. Sie laufen gemütlich über die Straße und lassen sich vom Verkehr nicht beeindrucken. Nur aussteigen und freundlich zur Seite treiben funktioniert, wird aber mit protestierendem Quaken begleitet.

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