09.10.2019 – Das Wetter möchte noch nicht so ganz, wie wir wollen. Daher schauen wir uns heute das dritte der Ludwig II.-Schlösser im Chiemsee an. Im Anschluss folgen wir einer Empfehlung von Google Maps zu einer weiteren Attraktion.

Die Anreise zum Schloss erfolgt wegen der Insellage mit dem Schiff. Schon auf der Anfahrt kam man auf einer langen Schneise im Wald den Mittelteil des Schlosses sehen. Nach der Ankunft bekommen wir nach Vorzeigen unserer Schlösser-Karte unsere Eintrittskarten an der Kasse und machen uns auf den ca. 20min Fussweg zum Schloss. Leider waren bei uns die Wasserspiele nicht mehr aktiv und die Brunnen schon ohne Wasser. Trotzdem war das Areal vor dem Schloss und das Schloss selbst schon sehr beeindruckend. Vorbild stand – wie bei so vielen Bauwerken Ludwig II. – ein berühmtes Bauwerk des französischen Sonnenkönig. In diesem Fall ist es Versailles.

Bei der Führung wird klar, dass auch dieses Schloss nicht vollständig fertiggestellt wurde, aber immerhin zwanzig Räume besichtigt werden können. So ein bißchen erinnert das Ganze an die Berliner Schulbauoffensive – ein Leben auf Baustellen.

Nach heutigen Maßstäben hätte das Schloss ca. 320 Millionen Euro gekostet. Das überall präsente Gold macht jedoch nur einen Bruchteil der Summe aus, denn es wurden nur insgesamt 5kg Blattgold verbaut, was man angesichts der Räume – in denen leider wieder nicht fotografiert werden durfte – nicht glauben mag. Vielleicht waren es eher die 11 Millionen Ziegel die verbaut wurden. Wohl eher waren es aber die detailverliebten Kronleuchter aus Kristall und Porzellan, ein extravaganter Schreibtisch mit einem umgerechneten Anschaffungspreis von ca. einer Million Euro, ein riesiges Marmorbad und viele weitere aufwendige und teure Materialien.

Highlight des Schlosses ist wie in Versailles der Spiegelsaal. Zu gern hätten wir gesehen, wie die tausenden Kerzen diesen Saal zum Strahlen bringen. Es brauchte Dutzende von Bediensteten sie alle anzuzünden. Brandschutz und Restauratoren verhindern heute (leider) ein erneutes Erleben.

Der König hat das Schloss wohl ingesamt nur 10 Tage bewohnt. Auch dieses Schloss wurde wenige Wochen nach seinem Tod als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Zurück ging es dann wieder durch den Regen, wobei wir zu Fuß genauso schnell waren, wie die Passagiere der Pferdekutsche und mit dem Schiff zum Auto.

Unser geplantes zweites Ziel war auf Grund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr zu erreichen. Wir suchen uns eine Alternative und finden in 25min Entfernung mit dem Auto den Schoßrinn-Wasserfall. Zu Fuß geht es vom Parkplatz leicht bergauf in ca. 15min zum Wasserfall. Der Weg war wegen des vielen Regens der letzten Tage schon sehr aufgeweicht und teils sehr matschig. Am Wasserfall angekommen, entpuppte sich die ideale Fotoposition quasi im Bachbett. Zum Glück war der Wasserstand eher niedrig, sodass wir uns mit Stativ, Kamera und Schirm dort positionieren können. Alle weiteren Aufnahmen des Wasserlaufes des Baches entstehen auch auf eher abenteuerliche Weise mit kleinen Klettereinlagen auf rutschigen Felsen. Wobei es egal gewesen wäre, ob wir uns Wasser fallen. Die Regenkleidung hat eh schon an ihrer Kapazitätsgrenze überschritten.

Zurück geht es auf nicht-mautpflichtigen Straßen über ein Stück von Österreich. So wird der Urlaub noch international.

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